Bezahlbare Alternative im Paradies
Das Kri Eco Resort in Raja Ampat in neuem Glanz
Das Paradies ist bezahlbar. Im Kri Eco Resort stehen genau dieselben Tauchplätze auf dem Programm wie im Sorido Bay. Doch im einfacheren, gerade frisch renoviertem Kri Eco erschließt sich einem dieses Weltklasse-Revier auch mit etwas kleinerem Urlaubsbudget.
Das Kri Eco hat einen großen Ruf zu verteidigen. Von hier starteten die Marinebiologen und Ichthyologen (Fischkundler) zu ihren Expeditionen. Hier wurde Tauchgeschichte geschrieben.
Als Max Ammer das Resort 1994 baute, war es das einzige in Raja Ampat. Aber nicht sein erstes. Der Niederländer, 52 Jahre alt, kam Ende der Achtzigerjahre in den Archipel an der Westspitze von Papua, um nach Jeeps und Flugzeugwracks aus dem Zweiten Weltkrieg zu suchen. Und fand fantastische Korallenriffe.
„Ich pachtete Land und baute Basecamps“, erzählt er, spartanische Holzhütten. Zuerst auf der Insel Matam, dann auf Wai. Dann inserierte er in niederländischen Zeitungen: Wer will mitkommen auf eine Expedition nach Papua?
Die ersten beiden Camps scheiterten, das zweite wurde von Einheimischen angezündet. Also zog Ammer weiter nach Kri. „Die ersten Jahre waren hart“, sagt er. „Keiner kannte Raja Ampat.“ Manchmal hatte er wochenlang keine Gäste. Im ganzen Jahr kamen vielleicht 100 Besucher.
Raja-Ampat-T-Shirts selbst auf Bali
Heute ist Raja Ampat weltberühmt. In Bali gibt es T-Shirt mit Bildern von Raja Ampat, auf der Tauchmesse in Singapur werben sogar andere indonesische Gegenden mit den ikonischen Luftaufnahmen von Wayag. Ein halbes Dutzend Resorts hat in den vergangenen Jahren eröffnet, dazu rund 40 Homestays. Und angeblich kreuzen 65 Safarischiffe im Archipel.
Trotz aller Konkurrenz könnte das Kri Eco Resort seine Nische finden: als bezahlbare Alternative, als Mittelweg zwischen den billigen Homestays und den oft deutlich teureren neuen Resorts.
Die neue Managerin Melanie Huser-Steinbrich führt durch die Bungalows, die auf Stelzen im Meer stehen. Sie sind im traditionellen Papua-Stil gebaut: Wände und Dächer sind auf Palmblättern, die von Holzbalken gestützt werden. Jeder Bungalow hat zwei Doppelzimmer.
„Die Tische und Stühle habe ich gerade neu lackieren lassen“, sagt Huser-Steinbrich. An den Wänden hängen Speere und Gemälde, die auf Rinde gepinselt wurden. Alles rustikal, aber bezaubernd. Vor allem die Lage und Aussicht. Hinter dem Strand und den Kokospalmen grünt der Regenwald.
Blue Magic bürgt für Adrenalin und Spektakel
Viele Tauchplätze wie Cape Mansuar, Chicken Bay oder Yenbuba Jetty sind sanft abfallende Hänge, die dicht mit Korallen überwuchert sind. Eine berühmte Ausnahme ist The Passage. Die Meerenge zwischen den Inseln Gam und Waigeo wirkt wie ein Urwald-Fluss – allerdings mit klarem Wasser. In nur wenigen Metern Tiefe schießt man durch Felsblöcke hindurch, auf denen herrliche Weichkorallen blühen. Gorgonien und farbenfrohe Weichkorallen wachsen auf umgestürzten Bäumen bis an die Wasseroberfläche.
Am Ende taucht man in zwei Höhlen auf – ein unvergesslicher Abenteuertauchgang. Adrenalinschübe sind auch bei Blue Magic fast sicher. Schwärme von Stachelmakrelen und Barrakudas stehen hier unbeeindruckt in der Strömung, ab und an gleitet ein Silberspitzenhai durch die Planktonsuppe. Und dann taucht, überraschender und beeindruckender als an der Putzerstation, ein Manta auf – und zwar ein Riesenmanta aus dem offenen Ozean, fünf, vielleicht sechs Meter breit. Bei so viel Spektakel übersieht man fast den zotteligen Teppichhai, der unter einer ausladenden Tischkoralle lauert. Er ist fast gewöhnlich in den reizüberflutenden Riffen von Raja Ampat
Mehr zu sehen gibt es auf unserer Fotostrecke zu Raja Ampat
Weitere Informationen zum zum Kri Eco Resort auf www.papua-diving.com
Buchungen sind bei verschiedenen Reiseveranstaltern möglich, zum Beispiel
www.aquaventure-tauchreisen.de
www.extratour-tauchreisen.de
Text: Florian Sanktjohanser