Ägypten soll grüner werden

Tourismusministerium setzt in Zukunft auf Nachhaltigkeit

Gehen Massentourismus und nachhaltiger Tourismus zusammen? Ja, meint der ägyptische Tourismusminister Hisham Zaazou zum Auftakt der Internationalen Tourismusbörse in Berlin. Er stellte nicht nur die neue Tourismuskampagne seines Landes vor, sondern deutete auch eine Neuausrichtung des Fremdenverkehrs an. In Zukunft soll die Nahhaltigkeit im Fokus der touristischen Entwicklung stehen.

Dazu dient auch eine enge Zusammenarbeit mit dem noch jungen Verband der ägyptischen Solarindustrie. So sollen zunächst 80 Hotels an der Küste komplett auf Solarenegrie umgestellt werden. Ein anderes Beispiel ist die „Green Star Hotel Initiative“, die mit Hilfe der Gesellschaqft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ein Zertifizierungssystem für Umweltfreundliche Hotels entwickelt hat. Insgesamt sind die Ziele ehrgeizig. Bis 2030 etwa soll Luxor zu 100 Prozent CO2 neutral sein.

Tauchen ein Teil des Konzepts

Einer wichtige Bedeutung hat in diesem Zusmmenhang auch der „Code Red“ der Umweltorganisation HEPCA. Der ägyptischen Regierung ist durchaus bewußt, dass die mit den Korallenriffen des Roten Meeres über ein ungeheures Potential verfügt, das nur dann nachhaltig große Einnahmen generieren kann, wenn es entsprechend geschützt wird. Dieses Thema wurde im Anschluss an die Rede des Ministers auch auf einer Podiumsdiskussion mit Vertreten der Tourismusindustrie, Politik und der Taucherwelt diskutiert. So forderte der Präsident des VDST, Rudolf Brummer, eine Entlastung stark frequentierter Tauchplätze. Er erinnerte daran, dass Tauchplätze nur eine bestimmte Anzahl von Tauchern vetrügen. Zu viele Taucher würden letztlich zur Zerstörung eines Riffes führen.

Hisham Zaazou Ägyptens Minister für Fremdenverkehr.  Foto:psk
Hisham Zaazou Ägyptens Minister für Fremdenverkehr.
Foto:psk

In seiner Rede ging der Minister auf die Entwicklung des Tourismus in den letzten Jahren ein. Nach einem starken Rückgang 2013, bedingt durch Reisewarnungen europäischer Länder seien die Zahlen 2014 wieder angestiegen. Für 2015 wird mit einer Zunahme des Tourismus im zweistelligen Prozentbereich gerechnet. Ziel ist es die Rekordmarke von 2010 zu erreichen. Im Jahr vor der ersten ägyptischen Revolution im Zuge des arabischen Frühlings waren 1,2 Millionen Gäste aus Deutschland  ans Rote Meer oder ins Niltal gereist.

Das wird allerdings nur funktionieren, wenn es weitgehend ruhig bleibt. Auf die Sicherheitslage in seinem Land angesprochen, räumte Zaazou Attacken auf Sicherheitskräfte ein, die Touristengebiete seien allerdings sicher, wie er ausdrücklich betonte. Tatsächlich ist es seit Beginn des arabischen Frühlings im Januar 2011 zu keinerlei Anschlägen in den Urlaubsregionen gekommen.

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Text und Fotos: psk