Walhaie bringen Millionen

Wissenschaftler untersuchen Haitourismus auf den Malediven

Spekuliert wird darüber schon lange und sehr ausgiebig: Wie hoch ist der volkswirtschaftliche Nutzen von Haien – von lebenden Haien, versteht sich. Zumindest über einen Ort weiß man nun sehr genau Bescheid. Im südlichen Ari-Atoll gibt es eine Population von Walhaien, die den malediven jährlich Millionen Euros in die Kasse spülen.

Herausgefunden hat das ein Team von Wissenschaftlern um Fernando Cagua von der König-Abdullah-Universität im saudischen Thuwal. Die noch sehr junge Universität, sie wurde erst 2009 gegründet, konzentriert sich besonders auf Umweltthemen. Der Meeresbiologe Fernando Cagua hat sich bereits in Tansania mit einem Walhai-Projekt beschäftigt.

MK_MA-WalhaiSüdAri27_09Wie wichtig Walhaie für den Tourismus werden können, erwies sich zum ersten Mal in den 80er Jahren, als in Australien erstmals Touren zu den Walhaien am Nigaloo-Riff organisiert wurden. Tatsächlich entwickelte sich in vielen Ländern in den folgenden Jahren ein regelrechter Walhai-Tourismus: Auf den Sychellen, in Mexiko, Belize, Honduras, auf den Philippinen oder in Mosambique. Trotzdem blieb unklar, wie hoch der Nutzen für die einzelnen Ländern nun Tatsächlich ist.

Im Süden des Ari-Atolls, also eines Gebietes auf den Malediven, wo es schon relativ lange Tourismus gibt, folgten die Wissenschaftler den Tauch- und Schnorchlerbooten, die sich auf den Weg gemacht hatten, um die größten Fische der Welt zu treffen. Doch den Forschern ging es in diesem Fall gar nichtz mal so sehr um die Wale, sondern um die Menschen, die sie sehen wollen. Die Auswertung ihrer Arbeit ergab Erstaunliches: Zwischen 2012 und 2013 kamen zwischen 72.000 und 78.000 Besucher in das marine Schutzgebiet Südliches Ariatoll. Und die brachten jährlich über 8 Millionen US-Dollar, entsprechend 6 Millionen Euro ins Land.

Mehr zu dem Projekt gibts auf der Seite des Maledivischen Walhai-Rettungs-Programmes, kurz MWSRP.

 

Text: psk     Bilder: Manuela Kirschner