Ein V gegen den Müll

Plastikmüll ein Thema in Davos

Eigentlich steht das Weltwirtschaftsforum in Davos ganz im Zeichen der Diskussion über die weltweiten Flüchtlingsströme. Trotzdem hat es ein Thema auf die Agenda geschafft, das auf den ersten Blick vielleicht viel weniger spektakulär wirkt, aber sich global noch viel verheerender auswirken könnte: Die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll. Es sind nicht große Initiativen der Regierungen, keine namhafte, millionenschwere Forschungsinstitute, die beim Thema „Bekämpfung des Plastikmülls“ für Aufsehen sorgen, sondern kleinere Initiativen und Tüftler, die in diesen Tagen mit cleveren Idee für Aufsehen sorgen.

Müllschluckende Seekuh

Vor wenigen Tagen berichteten wir über das Projekt Seekuh. Das Gefährt, das treibenden Plastikmüll einsammeln kann, kann das nur im küstennahen bereich. Die fünf gigantischen Müllstrudel die in den Ozeanen so ziemlich alles in sich aufsaugen, was irgend wann mal als Müll ins Meer gelangt, können mit der Seekuh nicht beseitigt werden.

21jähriger Tüfler findet erstaunliche Lösung

An dieser Stelle könnte vielleicht das Projekt Ocean-Clean-Up einsetzen, das der erst 21jährige niederländische Student Boyan Slat aus Delft entwickelt hat. Über hundert Wissenschaftler haben in einer Machbarkeitsuntersuchung überprüft ob Ocean-Clean-Up überhaupt umsetzbar ist, das Boyan Slat über eine Crowdfundig-Plattform ins Leben gerufen hatte.

Verblüffend einfache Lösung

In der Theorie ist Slats Lösung verblüffend einfach. Viele Kilometer lange, in V-Form ausgelegte Kunststoffschläuche sammeln den treibenden Plastikmüll bis zu einer Tiefe von drei Metern. Der Müll landet in einem Auffangbehälter und wird später recycled. Der Erfinder glaubt, dass mit diesem Programm immerhin die Hälfte des Plastikmülls innerhalb von zehn Jahren aus den Meeren gefischt werden kann.

Text: psk Foto: HjjO ms/wp