Ungewöhnliches Highlight vor Safari-Island

Feuerwalze oder Kalmar-Gelege?

Mantas oder Walhaie gehören zu dem Highlights eines Tauchurlaubes auf den Malediven. Doch so richtig selten sind sie nicht – vor allem gemessen an dem, was da Anfang März vor der Insel Safari-Island im maledivischen Ari-Atoll erschien. Thomas von der örtlichen Tauchbasis „Joy Dive“ beschreibt es so: „Wir haben es auf dem Weg zum Mittagessen, nur wenige Meter vom Strand entfernt entdeckt.“ Und was sie entdeckt hatten, war rund vier Meter lang, hatte einen Durchmesser von etwa 20 Zentimeter und schien sich im Wasser zu drehen und durch Kontraktion zu bewegen.

Bald verfolgten auch viele Gäste das ungewöhnliche Schauspiel und viele ergingen sich in allerhand Spekulationen über das, was da nun am Strand im flachen Wasser schwamm.

Thomas hatte inzwischen die GoPro geholt und die Erscheinung sowohl über, als auch unter Wasser gefilmt. Doch was hatte er gefilmt? Eine Inkarnations vom Frank Schätzings „Schwarm“?

Dann kam die Vermutung auf, es könne sich um eine sogenannte Feuerwalze handeln. Das sind Tierkolonien die zu den Salpen gehören.

Filigran und ungefährlich

Matthias Bergbauer, Chefredakteur von Silent World und Meeresbiologe, erkannte schließlich, was sich da etwa zehn Minuten lang getummelt hatte: „Es handelt sich um ein Gelege des Diamantrücken-Kalmar. Sein wissenschaftlicher Name ist Thysanoteuthis rhombus.“ In der Tat handelt es sich dabei um einen Hochseebewohner und es kommt nicht all zu oft vor, dass solche Gelege und zumal in dieser Größe an den Stränden auftauchen. Die Gelege sind völlig ungefährlich, sie beißen nicht, sie nesseln nicht und brennen tun sie auch nicht. Allerdings sind sie sehr empfindlich, das heißt, man sollte sie nicht berühren. Die Dreh- und Kontraktionsbewegungen waren eine reine Illusion, denn es sind letztlich nur die Wellen, die das filigrane Gebilde in Bewegung setzen.

Verblüffend: Auch ein anderes Video offenbarte ein Diamantdrücken-Kalmar-Gelege, obwohl diese Kreatur scheinbar ganz anders aussieht. Hier ist der Schlauch eher grünbraun und nicht mehr transparent. Hier, so erklärt Matthias Bergbauer, sei das Gelege von Grünalgen besiedelt und wohl am Absterben.

Mehr über die Tauchbasis hier: Joy-Dive

Text: psk / video: Joy-Dive