Seltsamer Krakensex
Achtärmliger Genosse mit Fußballverstand
Der Oktopus an sich neigt dazu, den Menschen zu überraschen. Mal tippt er den richtigen Fußballweltmeister, mal öffnet er den kindersicheren Verschluss einer Dose, die leider kein Erwachsener öffnen kann. Taucher kennen das sicher auch. Nett anzusehen sind Kraken, die sich mitten im Roten Meer mal einen scharf gezogenen Rallystreifen auf den Pelz malen, oder sich an einen Oktopus (im Sinne des Ausrüstungsgerätes – nicht des Artgenossen) vergreifen. Fast ein jeder kennt solche putzigen Geschichten mit den possierlichen Achtarmern. Zugegeben, sie verlieren etwas von ihrer Possierlichkeit, wenn die Fangarme eine Spannweite von über einem Meter haben und sich das zutrauliche Tier um Flasche und Automaten winden.
Wie tun sie’s denn?
Wir haben schon über vieles im Zusammenhang mit Kraken nachgedacht, etwa warum Rum gleichen Namens so unverschämt gut schmeckt? Oder ob es Kraken Spaß macht, Taucher stungenlang mit dem Griff des Messers auf einen Stein neben der Krakenhöhle klopfen zu lassen? Aber die Frage aller Fragen wurde bislang noch nicht gestellt: Wo kommen denn die kleinen Kraken her? Bienen, Schmetterlinge und Klapperstörche fallen definitiv aus. Deutschlands Enthüllungsmagazin Nummer eins ist der Frage nachgegangen und im US-amerikanischen Berkeley fündig geworden. An der kalifornischen Eliteuniversität wird tatsächlich darüber geforscht, wie es mindestens eine Krakenart treibt. Und das ist wirklich ungewöhlich. Ausggerechnet dieser Oktopus, der im Gegensatz zu seinen Artgenossen für sämtliche Verrichtungen des Tintenfischdaseins nur einen einzigen (!) Arm benutzt, zeigt sich im Liebesspiel als phantasievoller und vielseitiger Verführer.
Text: psk/video Spiegel online/ Roy Caldewell UC Berkeley
Schlagworte
- Berkely
- Der Spiegel
- Krake
- Oktopus
- Roy Caldewell