Schwimmerin von Würfelqualle getötet

Bereits der dritte Todesfall in Thailand

Vor der beliebten thailändischen Ferieninsel Koh Samui ist es am Dienstag zu einem tödlichen Unfall mit einer Würfelqualle gekommen. Eine deutsche Touristin war beim Schwimmen in die Tentakeln der Qualle geraten und hatte sich dabei tödliche Verletzungen zugezogen. Ihre Freundin wurde bei dem Vorfall leicht verletzt. Es ist bereits der dritte Todesfall, der in diesem Jahr durch eine Begegnung mit einer Würfelqualle in Thailand belegt ist. Allerdings ist in Südostasien von einer erheblich höheren Dunkelziffer, etwa durch verunglückte Fischer auszugehen.

Sperrnetze als Konsequenz

Schon vor dem geschehen war an den Stränden von Koh Samui auf Schildern vor dem auftauchen von Würfelquallen gewarnt worden. Als Konsequenz wurden unmittelbar nach dem Unfall vor dem Strand des betroffenen Urlaubsresorts Sperrnetze angebracht. Im Australischen Cairns hat man mit dem Anbringen von Sperrnetzen schon vor Jahren gute Erfahrungen gemacht. Allerdings werden dort die Strände zu bestimmten Jahreszeiten sogar komplett gesperrt. Auch auf Koh Samui wurde nach dem Unglück über eine solche Maßnahme diskutiert

Das gefährlichste Gifttier der Welt

Hinter dem Namen „Würfelqualle“ verbergen sich insgesamt 21 Arten, die allerdings unterschiedlioch giftig sind. Die berüchtigtste ist die „Chironex fleckeri“, was übersetzt, die „mordende Hand“ heißt. Im Schnitt stirbt pro Jahr in Australien ein Mensch durch Würfelquallen, auf den Philippinen zwischen 30 und 40. Ähnliche Zahlen dürften für ander südostasiatische Küstenländer gelten. Jedenfalls fordern Würfelquallen jährlich ein vielfaches an Todesopfer, verglichen mit den so gefürchteten Haien. Weltweit kommt es jährlich zu 10 bis 15 tödlichen Unfällen mit Haien.

Essig als Sofortmaßnahme

Wir ein Mensch von den tentakeln einer Würfelqualle erwischt, besteht grundsätzlich erst einmal Lebensgefahr, denn bei dem Nesselgift handelt es sich um eines der stärksten Gifte, die überhaupt in der Natur vorkommen. Es ist stärker, als jedes Schlangengift. Schon eine Berührung mit nur wenigen Nesselzellen ist unglaublich schmerzhaft. Über Tod und Leben entscheidet letztlich die Dosis. Wer voll in die Fänge der 60, rund zwei Meter langen, Tentakeln gerät, hat realistisch kaum eine Überlebenschance. Doch auch wer Kontakt mit nur einigen Tentakeln hatte, ist in Gefahr. Die wichtigste Soformaßnahme am Ufer ist, die betroffenen Stellen mit Essigwasser zu benetzen. Auf gar keinen Fall dürfen die vernesselten Hautstellen mit Sand abgerieben werden. Diese „Sofortmaßnahme“ würde den Zustand nur extrem verschlimmer.

Mehr über Erste-Hilfe-Maßnahmen, aber auch über Merkmale, Aufbau und Funktionsweise von Würfelquallen gibt es in diesem Buch, das sich aber auch noch mit vielen anderen  gefährlichen Meeresbewohneren auseinander setzt.

 

Test. psk

Titelbild: Guido Gautsch, Melbourne/ WP CC-Licence