„Schönheiten des Meeres“ im Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg
Eine Ausstellung mit Zeichnungen von Ernst Haeckel (1834-1919) und Fotografien von Werner Fiedler
Die Sonderausstellung wird noch bis zum 8. November 2020 gezeigt!
ACHTUNG: wegen der neuen Anti-Corona-Maßnahmen muss ab dem 02.11. das Museum schließen!
Ernst Haeckel, der als Professor für Zoologie an der Universität Jena lehrte, war einer der bedeutendsten Wissenschaftler seiner Zeit. Sein bevorzugtes Forschungsgebiet war die Meeresfauna, insbesondere Strahlentierchen, Kalkschwämme, Medusen, Staatsquallen und Korallen. Er bearbeitete auch Teile des von der britischen Challenger-Tiefseeexpedition (1872–76) gesammelten Materials. Da Haeckel künstlerisch sehr begabt war, fertigte er eine unglaubliche Fülle vortrefflicher Skizzen, Zeichnungen und Aquarelle der Untersuchungsobjekte an. Um damit seine wissenschaftlichen Werke auf unvergleichliche Art illustrieren zu können, wurden die Vorlagen vom Jenaer Druckereibesitzer Adolf Giltsch meisterhaft lithographiert. „Kunstformen der Natur“ ist Haeckels bekannteste (weil populäre) Publikation, die zwischen 1899 und 1904 in einer Reihe von Einzelheften und danach als repräsentativer Sammelband erschien.
Weil die Erforschung der marinen Flora und Fauna zu Haeckels Zeit vornehmlich von der Wasseroberfläche aus erfolgte, zeichnete er überwiegend Präparate und zeitweilig in Aquarien gehaltene Lebewesen. Unter diesen Voraussetzungen ist die brillante Qualität seiner detailreichen Darstellungen um so höher zu bewerten. Beim Betrachten der in „Kunstformen der Natur“ enthaltenen Bildtafeln entstand die Idee, eine Kollektion davon zusammen mit Unterwasseraufnahmen gleicher oder ähnlicher Motive in einer Ausstellung zu vereinen. Zusätzliche Exponate sollten zudem Haeckels Leben und Wirken beleuchten sowie die Meereswelt und die Unterwasserfototechnik veranschaulichen. Das Kulturhistorische Museum Schloss Merseburg realisierte dieses Projekt, denn Ernst Haeckel verbrachte seine Kindheit und Jugend in der Stadt und besuchte das Domgymnasium „gleich nebenan“. Die in den historischen Räumen des Schlosses attraktiv arrangierte Sonderausstellung demonstriert damalige und heutige Möglichkeiten, Ästhetik und Dokumentation zu vereinen. Dabei ergeben sich spannende Vergleiche zwischen den ausgewählten Bildtafeln und authentischen Fotos, die auf jeweils originelle Weise den Besuchern die nicht jedermann zugängliche Meereswelt näher bringen.
Kulturhistorisches Museum Schloss Merseburg
Landkreis Saalekreis
Domplatz 9
06217 Merseburg
Telefon: 03461-401318, museum.schloss.merseburg@saalekreis.de, www.saalekreis.de
Öffnungszeiten: Mo–Fr 13.00–18.00 Uhr; Sa, So, Feiertage 9.00–18.00 Uhr
Es wird gebeten, beim Besuch die aktuell geltenden Hygieneregeln einzuhalten.
Text und Unterwasserbilder: Werner Fiedler