Futter statt Plastik

Plastikmüll tötet

Bald soll es mehr Plastikmüll als Fische in den Weltmeeren geben. Davon gehen jedenfalls zahlreiche Wissenschaftler aus. In den Mägen von Walen, Fischen, Schildkröten oder auch Seevögeln werden mehr und mehr Plastikteile gefunden, die die Tiere letztlich töten. Plastikmüll wird oft mit Futter verwechselt. Die Tiere, die den Müll fressen, gehen auf kurz oder lang daran zu Grunde.

Fressbare Ringe

Immerhin gibt es ja schon, wenn auch wenig verbreitet, kompostierbare Plastiktüten, ersetzen Verbindungen aus Zuckerrohr oder Bambus die gänigen Kunststoffe. Ideal für die Meeresbewohner wäre es indes, wenn der Plastikmüll tatsächlich als Futter dienen könnte. Genau hier setzt die Überlegung einer US-amerikanischen Brauerei ein, wie Spiegel online berichtet. Die Ringe, mit denen  Six-Packs zusammengehalten werden, bestehen nicht mehr länger aus Polyethylen sondern aus einem Material, das Meerestiere nicht mehr tötet, sondern – im Gegenteil – ernährt. Sie werden aus einem Abfallprodukt hergestellt, was beim Brauen anfällt und für Tiere geniesbar ist.

Nur eine Nische

Nun handelt es sich bei Six-Packhaltern (die in Deutschland praktisch gar nicht vorkommen) eher um ein Nischenprodukt. Allerdings kann dieses Beispiel in anderen Bereichen Schule machen. Schließlich bringt jedes Produkt, das statt aus Plastik aus einem anderen, nachhaltigen Stoff gefertigt werden kann, auch noch einen ganz anderen Vorteil mit sich. Um Plastik zu erzeugen, braucht es Erdöl. Je weniger Plastikl erzeugt wird, desto weniger Öl wird verbraucht – und desto weniger Plastik-Müll landet in den Weltmeeren.

Text: psk  Foto: hajj0ms/wp