Messe macht Mut

Fast eine Viertel Million Besucher auf der „boot 2015“

Das Vorjahresergebnis wurde zwar nicht ganz erreicht, aber mit 240.200 Besuchern zeigten sich die Verantwortlichen der Düsseldorfer Messe „boot“ sehr zufrieden. Neun Tage lang strömte nahezu eine Viertel Million Besucher durch die 17 Hallen auf dem Messegelände am Rhein.

Boot-Waterpixel
Die Water Pixel World Bühne in Halle 4 hat sich zu einem zweiten Ort für spannende Events rund ums Tauchen etabliert. Foto: psk

Viele davon suchten in der Halle 3, traditionell der Ausstellungsort für alles, was mit dem Tauchen zu tun hat, nach Neuigkeiten oder Schnäppchen. Dabei lohnte sich auch noch ein Blick in die benachbarte Halle 4, denn dort gab es für die Unterwassersportler auch noch einiges zu entdecken. Vor allem UW-Fotografen und -Filmer waren hier ganz in ihrem Element. Mit der Water-Pixel-World-Bühne gab es auch noch eine zweite Action-Bühne, die kaum weniger interessante Events zu bieten hatte, als die etablierte Bühne am Tauchturm in Halle 3.

Wähernd die Gesamtbesucherzahl leicht zurück gegangen ist, dürfte sie bei den Tauchern eher zugelegt haben, obwohl das empirisch schwer zu belegen ist, da sich viele Besucher über die ganze Messe bewegen. Hörte man sich jedoch an den Ständen um, bekam man fast überall nur positive und zufriedene Antworten auf die Frage nach dem Messeverlauf.

Ägyptenkrise scheint vorbei

Eine Frage hatte in den letzten Jahren die gesamte Tauchbranche umgetrieben: Wie geht es weiter mit Ägypten? Die Krise am Hausriff Europas war schließlich spürbar bis in die letzten Winkel Südostasiens. Durch den Einbruch der Besucherzahlen war es auch zu einem spürbaren Rückgang der Tauchausbildungen gekommen, was sich schließlich auch auf andere Tauchreiseziele, aber auch Tauchorganisationen und Hersteller auswirkte.

Machen jetzt gemeinsame Sache: Mike Braun von Emperor-Divers und Tom Happel von Blue Brothers El Gouna.  Foto: psk
Machen jetzt gemeinsame Sache: Mike Braun von Emperor-Divers und Tom Happel von Blue Brothers El Gouna.
Foto: psk

Mit einem großen eigenen Stand hatte sich die Region Rotes Meer nun zurückgemeldet. Doch das war nicht das einzige sichtbare Zeichen dafür, dass an der Nordostecke Afrikas wieder bergauf geht. Veranstalter, die in den vergangenen Jahren ihre Stände zum teil drastisch verkleinert hatten, dokumentierten durch eine gestiegene Quadratmeterzahl ihrer Ausstellungsfläche, dass die Geschäfte besser laufen. Andere sah man plötzlich in ungewohnten Konstellationen. So teilten sich die Blue Brothers aus El Gouna einen Stand mit den Emperor-Divers. Im vergangenen Jahr hatten sich beide zusammen getan, um der Krise in Ägypten zu trotzen. Die Zusammenarbeit bewerten beide als durchaus erfolgreich.

Tech-Diving und Fern-Tauchen

Und sonst? Tech-Diving scheint so langsam aus dem Nischendasein zu treten und einen immer größeren Freundeskreis zu finden. Auch wird dieser angeblich reine Männerdomäne langsam aber sicher auch von Frauen erobert. Da tut sich auch einiges auf der Herstellerseite.

Ein großes Thema sind auch neue Tauchreiseziele. Doch ein neuer Trend ist da nicht wirklich auszumachen. Viele zieht es jetzt immer tiefer in die indonesische Inselwelt zwischen Irian Jaya und Sulawesi. Raja Ampat ist da das Zauberwort. Man muss kein großer Prophet sein, um vorherzusagen, dass das Wort „Gewürzinseln“ oder „Molukken“ bald häufiger in Tauchreisekatalogen erscheinen wird.

 

Text und Fotos: psk