Ein Trio für jede Gelegenheit

Der Silent-World-Reporter und Ägyptenspezialist Peter S. Kaspar war drei Wochen für unser Magazin am Roten Meer unterwegs. Eine seiner Aufgabe: Er sollte drei Tauchbasen von „diving.de“  einen Besuch abstatten. Vor der großen Reportage im Print-magazin gibt es hier auf SW-online eine kurze und knappe Zusammenfassung über die Eindrücke die Peter gesammelt hat.

 

Empfehlenswert sind eigentlich alle drei Basen, die Mirko Obermann, Andreas Häckler und Werner Kiesewetter gemeinsam betreiben. Sie wechseln sich alle paar Monate in der Basisleitung ab, in der Überzeugung, dass das langfristig die geistige Frische erhält. Nach den turbulenten letzen Monaten in Ägypten ist das sicher kein verkehrtes Konzept. Doch nun scheint es so langsam auch in Sachen Tourismus wieder bergauf zu gehen, so jedenfalls die Einschätzung von Werner Kiesewetter, der im Juni Basisdienst bei diving.de hat. Doch ganz so vorbehaltlos sollte man mit seiner Empfehlung nicht sein, weil doch jede Basis ihre eigene Klientel anspricht. So wird es Taucher geben, die sich im Akassia-Hotel wohl fühlen, für die aber das Flamenco oder Shedwan das Grauen wäre. Andere werden im Shedwan ihre Erfüllung finden, oder im Flamenco und schon beim Gedanken an das Akassia-Hotel eine Gänsehaut bekommen.

S0 unterschiedlich die Hotels sein mögen, so einheitlich sind doch die Kriterien, nach denen die Tauchbasen geführt werden. Danach muss das Equipment hochwertig und die Betreuung möglichst individuell sein. Die Basen sollen einen gewissen familiären Wohlfühl-Charakter ausstrahlen, mit dem Ziel, dass der Taucher auch wieder kommt. Doch wo liegen die Unterschiede?

Akassia:

Taucbasis im AkassiaDas Akassia liegt rund 20 Kilometer südlich von Qesir. Es handelt sich um eine sehr große Anlage mit ca 1600 Betten, bestehend aus zwei Hotelteilen, dem LTI und dem Calimera. Wer es lieber ruhig habe will, bucht im etwas vornehmeren LTI-Teil, Familien mit Kindern sind im Calimera bestens aufgehoben. Das Hotel wurde zwei Mal als bestes Familienhotel ausgezeichnet. Dem hat sich auch die Tauchbasis angepaßt und bietet nicht weniger als acht verschiedene Tauch- und Schnorchelkurse für Kinder zwischen acht und zehn an.

Die Basis bietet Platz für bis zu 180 Taucher. Spektakulär ist das Hausriff, dass als Drop-Off gleich mal auf über 30 Meter abfällt. Bemerkenswert sind die beiden Stege. Das heißt am Hausriff sind Oneway-Hausriffe bequem möglich. Darüber hinaus werden zahlreiche Fahrten mit Boot und Minibus zu anderen Tauchplätzen abgeboten. Und wem das noch nicht ausreicht, der darf längere Distanzen auch gerne mit einem der beiden Bonnex-Scooter zurücklegen. Das ist dann ein ganz eigenes Tauchgefühl.

Flamenco

Wem das Akassia zu sehr Familienhotel ist, der wird sich vielleicht im Flamenco wohler fühlen. Es handelt sich dabei um ein gut eingesessenes Strandhotel etwa 5 Kilometer nördlich von Qesir. Die Familiendichte bei weitem nicht so hoch, entsprechend geruhsamer geht es dort zu. AuBasis im Flamencoch dieses Hotel ist zwei geteilt in Strandhotel und Resort. Die Trennlinie wird durch die Hauptstraße markiert. Bemerkenswert am Flamenco: Hier wird der Gast nicht zu einem All-Inclusive-Dasein verdonnert, sondern kann auch noch, wenn er mag, die gute alte Halbpension wählen. Gerade bei Tauchern kommt das sehr gut an.

Die Basis im Flamenco ist vor allem bei Tauchclubs sehr beliebt, die hier ideale Bedingungen vorfinden. Ähnlich wie vor dem Akassia gibt es auch vor dem Flamenco ein Drop-Off von über 30 Metern, allerdings nur einen Steg.

Die Tauchplätze werden übrigens von beiden Tauchbasen gemeinsam angeboten, was zu der sensationellen Zahl von 52 Tauchplätzen führt, die von Akassia und Flamenco angefahren werden können.

 

Shedwan

Nun ist es ja nicht jedermanns Sache, mitten in der Wüste, fernab einer pulsierenden Stadt, Urlaub zu machen. Doch auch da hat „diving.de“ was zu bieten. Das altehrwürdige „Shedwan Golden Beach“ in Hurghada ist nun zum Teil renoviert worden und dieser Teil läuft und unter dem Label „Smart Line“. Zum quirrligen Basar in Dahar, dem nördlichen Stadtteil Hurghadas, sind es nur ein paar hundert Meter zu Fuß. Wer das pralle oriantalische Leben liebt, bekommt es hier im Überfluss.

ShedwanDie Tauchbasis ist etwas kleiner, als die anderen beiden und wird von Andy Titze geleitet. Er hat zwar kein Hausriff, aber den Tauchplatz Fanadir praktisch vor der Haustür. Der ist einerseits nicht so frequentiert, wie die Plätze an den Giftun Inseln oder Abu Ramada, aber er bietet gute Chancen auf Delfine, Adlerrochen, Federschwanzrochen und ähnliches größere Getier. Hingefahren wird man in gerade mal einer Viertelstunde mit dem „MS Berlin“, einem Glasbodenboot, das auch der nichttauchenden Ehefrau die Möglichkeit geben soll, dem Gatten bei Hobby zuzusehen. Andy bietet die Touren als Halbtagestouren mit zwei Tauchgängen an, etwas, was in Hurghada noch nicht wirklich üblich ist.

 

Text und Bilder: Peter S. Kaspar