Der letzte seiner Unterart
Lonesome George ist wieder da – als Museumsstück
Es gibt nun nicht so wahnsinnig viele Landlebewesen, die es in der Tauchergemeinde zu einer gewissen Popularität gebracht haben. Er gehörte jedoch mit Sicherheit dazu: „Lonsome George“, die letzte Riesenschildkröte der Unterart Chelonoidis nigra abingdoni, oder nach ihrer deutschen Bezeichnung deutsch Pinta-Riesenschildkröte. Eine Tauchsafari auf die Galapagosinseln war fast unweigerlich mit einem Besuch auf der Insel Pinta und der Darwin-Forschungsstation verbunden – und da lebte George, wurde 100 Jahre alt, 90 Kilo schwer und das Wappentier der Charles-Darwin-Stiftung. So konnte es geschehen, dass Taucher eine Safari in den Gewässern vor Galapagos nicht nur mit Hammerhaien, Wasserleguanen und Mondfischen in Verbindung brachten, sondern auch mit einer gewaltigen, behäbigen Landschildkröte.
Jahrelang versuchte man vergeblich, noch eine lebende Partnerin für Lonsome George zu finden. Als das aussichtslos war, versuchte man ihn wenigstens mit verwandten Weibchen zu verkuppeln. Es half alles nichts und so wurde der einsame Georg zu einer Symbolfigur für den Umweltschutz, ähnlich, wie der all zu früh verblichene Berliner Eisbär Knut. George war zwar nicht so knuffig, dafür aber langlebig. Doch das ewige Leben war auch ihm nich beschieden. Im Juni 2012 endete seines. Doch ähnlich, wie seinem Umwelt-Ikonen-Kollegen Knut, bekommt George nun eine museales Nachspiel. In New York ist er jetzt wieder zu besichtigen. Zwei Jahre lang hat es gebraucht, ihn zu präparieren, ein einfaches Ausstopfen wäre ja denn auch wirklich zu profan gewesen. Den Präparatoren machten dem Vernehmen nach die Augenfarbe des Tieres Schwierigkeiten.
Doch nun hat er im Naturkundemuseum in New York einen Platz in einem Erker mit einem tollen Blick auf den Central Park. Ob ihn das trösten, fast 5000 Kilometer von zu Hause weg? Es ist ja auch nicht für lange. Nur drei Monate wird George in New York bleiben und dann geht es zurück in die Heimat.
Text: psk Bild: putneymark/wp