Smartphon und der Weiße Hai
Mehr Tote durch Selfis als durch Haiattacken
Die Angst vor Haien sitzt bei vielen Menschen tief. Da helfen auch keine Statistiken. Doch eine verblüfft dann doch sehr. In diesem Jahr sind auf der Welt bislang mehr Menschen durch Selfis ums Leben gekommen, als durch Haiangriffe. Bislang wurden weltweit acht Hai-Attacken mit tödlichem Ausgang gemeldet. Dagegen starben durch Versuche, ein möglichst spektakuläres Selbstporträt mit dem Handy zu schießen, bereits zwölf Menschen.
Das Smartphone hat keine Zähne
Demnach scheint es 50 Prozent gefährlicher zu sein, ein Selfie zu machen, als in ein Gewässer zu steigen, in dem sich Haie tummeln. Wie immeer man zu Statistiken stehen mag, aber eines sagt diese Zahl dann doch aus, nämlich wie irreal der Angst vor Haien eigentlich ist. Zugegeben, ein i-Phone 6 hat bedeutend weniger spitze Zähne, liegt auch angenehmer in der Hand, als, sagen wir, ein Weißer Hai. Der wiederum gibt dem Menschen relativ viel Zeit und klare Zeichen, sollte ein Angriff unmittelbar bevorstehen. Ganz anders da Handy. Da kommt der Selfie-Tod meist so plötzlich wie der sprichwörtliche Schlag aus heiterem Himmel. Etwa an den Niagarafällen. „Noch, ein Schritt zurück, noch einer, noch einer, sieht ja geil aus, noch einer, noch einaaaaaaaahhhhhhh……..“ Der Spruch wird wohl als einer der legendären letzten Worte in die Annalen eingehen: „Ich glaube ein Schritt geht noch.“
Darwin-Preis Kandidaten
Nun besteht ja der durchaus verständliche Verdacht, dass die Selfie-Suizidisten alle irgendwo auf der Kandidatenliste des Darwin-Awards standen. Aber auch wenn es um Haiangriffe geht, sind die ja nicht immer völlig unprovoziert. Deshalb unterscheiden sich Selfieselbstmörder und Haiopfer nicht immer und in jedem Fall. Und daher der swo-Tipp für Überlebenskünstler: Meidet tiefe Schluchten, Wasserfälle und Wilde Tiere in freier Wildbahn – und spielt vor allem nicht mit Haien.
Text: psk