Schweinswale vs. Schallkanonen
Population vor Borkum bedroht
Es ist gerade mal sechs Wochen her, da berichtete Silent World online über einen Besuch mehrerer Umweltverbände bei Umweltministerin Barbara Hendricks. Mit der Aktion „Die letzten 300“ wollten sie auf die bedrohten Schweinswale in der Ostsee aufmerksam machen. Der Schweinswal ist die einzige Walart, die in deutschen Meeresgewässern lebt. Doch verglichen mit ihren Vettern in der Nordsee scheint es den Ostsee-Schweinswalen ja noch fast gut zu gehen.
Inzwischen darf sich die Ministerin schon wieder mit den Meeressäugern beschäftigen, dieses Mal geht es um eine Population vor der Insel Borkum. Die hält sich weitestgehend im Schutzgebiet „Riffgrund“ auf. Doch ganz in der Nachbarschaft, bereits auf niederlandischen Territorium sucht derzeit ein Unternehmen nach Erdgasvorkommen – und es tut das mit Schallkanonen. Diese Kanonen, so berichtet der BUND, seinen 10.000 Mal lauter als ein Düsenjet.
Tödlicher Lärm
Vor kurzem hat sich bei den Tieren Nachwuchs eingestellt. Der Lärm kann tödliche Folgen haben. Die Elterntiere können dadurch die Orientierung und den Kontakt zu den Jungtieren verlieren. Zwar war das deutsche Umweltministerium von der niederländischen Regierung von den Maßnahmen unterrichtet worden, doch offenbar hatte man dort die Schweinswale nicht auf dem Schirm.
So hat Nadja Ziebarth vom BUND nun eine Petition gestartet, um die Ministerin auf die, für die Schweinswale, gefährliche Situation aufmerksam zu machen. An der Online-Petition haben sich schon über 40.000 Menschen beteiligt. Von Seiten des Ministeriums heißt es bislang lediglich, dass man die Situation in der Nordsee beobachte.
Hier gehts zur Petition
Text: psk Foto: John Y. Wang