Riesenkalmar im Hafen

Ungewöhnliche Begegnung in Japan

Seit Jahrzehnten versuchen Wissenschaftler mittels Tiefsee-U-Booten das Leben der Riesenkalmare zu erforschen – mit eher mäßigem Erflog. Nur ganz selten gelingt es, einen der Kopffüßer tatsächlich mal vor die Linse zu bekommen. Und dann das: Im japanischen Toyama tauchte plötzlich ein etwa vier Meter langes Exepmplar auf und ließ sich gemächlich durch das Hafenbecken gleiten, so berichtet sie Frankfurter Allgemeine.

Hohes Restrisiko für tolle Bilder

Ein Taucher nutzte die Chance und machte atemberaubende Unterwasseraufnahmen von dem Tier, das im großen und ganzen friedlich, aber offenbar auch ein wenig verwirrt wirkte. Zwar räumte der Tauchlehrer Akinobu Kimura ein, dass er Angst gehabt habe, aber des vollen Risikos war er sich offenbar nicht bewußt. Über das Verhalten der Riesenkalmare ist bislang herzlich wenig bekannt, über das ihrer engen Verwandten, der Humboldt-Kalmare dafür um so mehr. Sie gelten als ausgesprochen aggressiv und werden unter anderem für das Verschwinden von über 50 Fischern vor der mexikanischen Pazifik-Küste verantwortlich gemacht. Es wird sogar darüber spekuliert, ob Humboldt-Kalmare die großen Raubhai als Spitzenpredatoren ablösen könnten.

 Tintenfisch friedlich und leicht verstört

Der Riesenkalmar in Japan erwies sich dagegen als friedlich und er überstand seinen Ausflug an die Wasseroberfläche zumindest augenscheinlich ziemlich gut. Die Taucher um ihn herum störten ihn wenig, doch zeigte er durchaus Reaktionen auf sie. Bedrohlich wirkte das aber scheinbar nicht. Akinobu Kimura gelang es sogar, dem Tintenfisch wieder aus dem Hafen und damit einer doch recht mieslichen Lage zu helfen. Als sie das Hafenbecken verlassen hatten verschwand der Kalmar wieder in die Tiefe.

 

Text: psk

Video: Courtesy Diving Shop Kaiyu