Neue Länder drängen auf die „boot“
Die Unterwassersektion der Düsseldorfer Messe erwartet 350 Aussteller
Sie gilt als die größte Wassersportausstellung der Welt und als wichtigster Treffpunkt für Taucher aus Deutschland und dem benachbarten Ausland, die Messe „boot“ in Düsseldorf. Rund 350 Aussteller erwartet der Veranstalter in Halle 3, traditionell die Heimat des Sporttauchens auf der Messe.
Jedes Jahr ändern sich ein wenig die Prioritäten. Waren früher die Hersteller sehr stark vertreten, lag in den vergangenen Jahren der Schwerpunkt ein wenig mehr bei den Händlern. Dieses Jahr zeichnet sich ein anderer Trend ab. Es wird mehr in Richtung „Reise“ gehen – und dabei geht es nicht einmal im klassische Reiseveranstalter. Es sind Länder, die sich auf der Boot als Tauchdestinationen ganz besonders empfehlen. Das ist zwar nicht neu, Indonesien oder die Philippinen treten schon seit Jahren gemeinsam auf, wie auch die Türkei.
Ägypten meldet sich zurück
Das vielleicht wichtigste Tauchreiseziel, Ägypten, meldet sich gleich mit einem Gemeinschaftsstand auf satten 240 Quadratmetern wieder zurück. Vier Jahre nach dem Sturz von Hosni Mubrak hoffen die Ägypter, wieder an goldene Touristenzeiten anknüpfen zu können. Den Fremdenverkehrsmanagern am Nil ist auch klar, dass der große Boom am Roten Meer, der vor über 30 Jahren begann, sehr eng mit dem Sporttauchen verknüpft ist. Und so macht die große Kampagne Sinn. Die jüngsten Zahlen lassen die Ägypter hoffen. Das Jahr 2014 war von einer deutlichen Erholung, nach den tiefen Einbrüchen, gekennzeichnet.
Jordanien mischt mit
Doch es gibt auch noch andere Länder, die sich auf der „boot“ präsentieren. Da ist zum Beispiel Jordanien. Bekannt ist unter Tauchern eigentlich nur Aqaba, am gleichnamigen Golf gelegen, der den rechten Seitenarm des Roten Meeres bildet. Allerdings verfügt Jordanien nur über etwa 50 Kilometer Rotmeerküste. Die Zahl der Tauchplätze wird mit rund 30 angegeben.
Mit Fuerteventura präsentiert sich eine Kanareninsel mit einem gemeinschaftlichen Stand. Über ein gutes Dutzend Plätze können betaucht werden. Vor allem die Nachbarinsel Lanzarote profitiert bislang deutlich mehr vom Tauchtourismus.
Griechenland-Comeback
Wenn früher vom Tauchen die Rede war, dann fiel fast zwangsläufig auch der Name Griechenland. Das ist längst vorbei. Ähnlich wie Ägypten war Griechenland von einem enormen Touristenschwund betroffen. Auch hier, so scheint es, erinnert man sich an die touristischen Pinionierpflanzen, die Sporttaucher. Und so stellt Griechenland auf der „boot 2015“ erstmals ebenfalls einen Gemeinschaftsstand.
Was die Premiere von Griechenland, Fuertenventura und Jordanien just zu diesem Zeitpunkt ein wenig pikant macht: Es scheint, dass alle drei Tauchdestinationen sich als Alternative zum in den letzten vier Jahren schwächelnden Ägypten in Position bringen wollen. Insofern ist Ägyptens Botschaft mit dem Riesenstand eine sehr deutliche. Niemand sollte Ägypten zu früh abschreiben.
mehr zur Boot gibts hier: „boot 2015“
Text: psk Bild: Messe Düsseldorf