Meet and Greet

Sichtungsgarantien gibt es nicht, aber wer eine Bucket List hat, geht bei den Euro-Divers im Utopia Beach Club sicher kein Risiko ein.

 

Ein Kuli-Pfeil zieht sich schwungvoll über den Anmeldebogen für den Halbtages-Busausflug nach Sheik Malek, dahinter steht in großen Druckbuchstaben: DUGONG! Es ist klar, was die acht Taucherinnen und Taucher zu Gesicht bekommen wollen, die sich darunter in die Liste schreiben. Nicht extra genannt wird das schöne Riff, das an diesem Spot, knappe 25 Autominuten südlich vom Utopia Beach Club den Küstenrand säumt. Es wird auch beim Tauchgang ungerechterweise vernachlässigt, von der Seekuh-verrückten Gruppe schlicht hinten liegen gelassen. Waren die Gesichter der anderen Taucher, die vor uns aus dem Wasser steigen eher resigniert-enttäuscht, sind die unserer Euro-Divers-Gruppe nun suchend zusammengekniffen. Der Blick ist kollektiv wie gebannt auf das dunstige Blau und die sandige Seegraswiese in der Bucht gerichtet. Die Belohnung umkreist uns binnen Minuten: Der Star der Show lässt sich umfunkelt von silbrigem Glasfisch-Konfetti, dann eine Zeit lang von allen Seiten ablichten, gibt dann sogar einen Zugabe und verschwindet elegant und mit Handkuss in der Ferne. Check, das hat gut geklappt!

Der Dugong umrundet die Gruppe ein paar mal und lässt sich von unseren Bubbles den Bauch kitzeln.

Was es beim Ausflug zum Dolphin House zu sehen gibt, muss nicht extra notiert werden. „Salem Express“, Elphinstone und „Thistlegorm“ sind den allermeisten ebenfalls ein Begriff. Nur so manch nichtsahnenden Schnorchlern muss man hier die Teilnahme an der Strömungs- oder Wracktour leider mit einem fett gedruckten „NO“ vereiteln. Bei anderen Touren stehen „Caves“ oder „Turtle“ als Orientierungsrichtlinie auf dem Plan. Die Euro-Divers-Crew kann zwar für ihre Spots keine Garantien aussprechen, aber es ist eben schon wirklich sehr wahrscheinlich, die genannten Attraktionen auch erleben zu können. Andererseits: Ist es nicht auch schön, sich von den Spots und ihren Bewohnern einfach mal überraschen zu lassen? Die Guides verraten nämlich nicht immer im Vorhinein, welche Highlights die Gruppe unter Wasser höchstwahrscheinlich erwarten. Der Manta, der auf fünf Metern am Einstieg des Bootsspots Maheleg kreist, ist beispielsweise ein oft und gern gesehener Besucher. Die große Schildkröte hingegen ein unerwarteter, aber nicht minder willkommener Gast. Für den Zoodiac-Tauchgang am Utopia-Hausriff  waren eigentlich Haie in die kühle Strömung am Südplateau gewünscht. Erwartet haben die Gruppe im Blau allerdings  jagende Thunfische. Der Hai schwamm mit dem Trupp davor. Genauso die hier so oft zum spielen aufgelegten Delfine. Doch, wer will sich bei solch einem Spektakel beklagen?

Die Fotografen, die in der Hausriff-Lagune von Block zu Block, von Riffwand zu Erg dümpeln, haben ihre eigenen Listen und werden nicht müde, ihre Erfolge aufzuzählen: Barrakudas? Gab es beim letzten Tauchgang. Sepien? Stehen als kleine Schule auf vier Metern. Zwerg-Flügelrossfisch? Überraschender Fund auf dem Sand. Und beim Nachttauchgang dann endlich ein „grünhaariger“ Steinfisch, frei in seiner ganzen Pracht auf den Grund liegend. Klick. Für uns regnet es dafür knallrote Sterne in den grottenartigen Formationen am nördlichen Riffabschnitt. Ebenfalls Klick. Ab jetzt ist alles ein Plus.

 

  

Übrigens: Wer im Utopia Beach Club mal im Pool statt im Meer abtaucht, der findet dort neuerdings sogar echte Meerjungfrauen – oder wird selbst zu einer!

Mehr Infos unter www.euro-divers.com

 

Text: Alexandra Dinter

Fotos: Thomas Turner